Gesellschaft als staatliche Veranstaltung?

Mit lokalen Herrschaftsverhältnissen in der DDR beschäftigt sich eine Tagung an der Universität Jena, die ich mit vorbereitet habe. Sie findet am 10. und 11. Oktober im Großen Rosensaal statt.

Wie funktionierte die DDR vor Ort? Auf welche Weise beteiligten sich Bürger an politischen Entscheidungen in ihrer Gemeinde? Mit diesen zentralen Fragen beschäftigt sich die Tagung in vier Sektionen. Zunächst wird analysiert, inwiefern sich die Herrschaftspraxis zwischen Stadt, Land und Betrieb unterschied. Danach rücken lokale Akteure jenseits der SED in das Blickfeld, von der staatlichen Verwaltung über die Blockparteien bis hin zu den Massenorganisationen. Deren Angestellte und Mitglieder nutzten häufig die bestehenden Strukturen, um die Lebensverhältnisse in ihrem Umfeld zu verbessern. Ein weiteres Thema sind die konkreten Anliegen der Bürger, etwa die Pflege lokaler Traditionen oder der Schutz der heimischen Umwelt. Die abschließende Sektion behandelt den Wandel des lokalen Engagements im Zuge der Friedlichen Revolution 1989/90.

In meinem Vortrag in der zweiten Sektion spreche ich anhand der CDU-Ortsgruppen über Möglichkeiten und Grenzen von bürgerschaftlichem Einsatz für die eigene Gemeinde im Staatssozialismus. 

 

Plakat zur Tagung (Quelle: FSU Jena)
Plakat zur Tagung (Quelle: FSU Jena)

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