Tagung in Gera

Einmal sozialistische Großstadt und zurück: Am 6. Mai veranstalten die Stiftung Ettersberg und die Gedenkstätte Amthordurchgang e. V. eine Tagung über die Geschichte Geras in der DDR, an der ich als Referent teilnehme.

Gera – im besten Fall weiß man, dass dort der Maler Otto Dix geboren ist. Dabei war Gera mehrfach Hauptstadt. Bis zum Ende des 1. Weltkrieges 1918 regierten die Fürsten des Hauses Reuß in der Stadt. In der DDR stieg Gera zum Zentrum des nach ihr benannten Bezirks auf.

Gerade in dieser Rolle erlebte Gera einen enormen Wandel. Zahlreiche Funktionäre und Arbeiter zogen in die Stadt, die Einwohnzahlen wuchsen auf Rekordhöhe, Neubaugebiete am Stadtrand entstanden, die Innenstadt nach sozialistischen Vorstellungen umgebaut. Der Bruch kam mit der Friedlichen Revolution im Herbst 1989. Der Bezirk wurde aufgelöst, Menschen wanderten ab, weil Betriebe schlossen, Gera verlor an Bedeutung.

Die Veranstaltung beleuchtet die wechselvolle Geschichte Geras seit 1945 in mehreren Themenblöcken. Ich trete im ersten Panel auf. Zusammen mit dem ehemaligen Oberbürgermeister von Gera Horst Jäger und der Historikerin Lena Kuhl diskutiere ich am Beispiel des Bezirks Gera über das Machtverhältnis von Hauptstadt und Provinz in der DDR. Los geht es um 9 Uhr im Kultur- und Kongresszentrum Gera.

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